Up, up & away in my beautiful balloon: High life in Kappadokien

Wie hoch mag wohl ein Ballon hinaufsteigen? 300, 400 oder gar 600 Meter? Nicht ganz schwindelfrei, wollte ich es mit den Höhenmetern ganz genau wissen. Denn Zahlen sind eine rationale Größe. Zahlen geben mir das Gefühl, Risiken besser einschätzen zu können. Einer definitiven Antwort auf meine drängendste Frage bis zum Schluss schuldig, habe ich mich dennoch getraut und habe mich tatsächlich in die Lüfte erhoben. Mein Erlebnis: der ultimative Höhenflug.

Es war 4 Uhr am Morgen, noch lange vor dem ersten Ruf des Muezzins, als der Wecker mich unsanft aus meinem Schlaf riss. Das zeitige Aufbrechen hatte seine Gründe, denn die ganz frühen Morgenstunden eignen sich in der Region von Kappadokien (Türkei) ganz besonders für eine Ballonfahrt. Dann herrschen nämlich meist optimale Bedingungen – es ist die Zeit der Windstille. So war es auch an jenem Morgen.

Trotz Müdigkeit brachen wir um 5 Uhr auf und schon auf dem Weg zum Startplatz wurde ich mit einem Bild belohnt, das mich mit dem zeitigen Aufstehen versöhnte und mich die nächtliche Kälte vergessen ließ: es erhob sich ein buntes Meer an Heißluftballons. Es war faszinierend zu beobachten wie die Ballons, zum Teil noch auf der Wiese liegend, flugtauglich gemacht wurden. Das Gezische der in die Ballons einströmenden Heißluft durchbrach die Stille und hauchte ihr einen wunderbaren, sanften Klang ein.

Startklar: Mit guten Beziehungen zum Ballon-Kapitän wurde mir eines der besten Plätze im Ballonkorb zugewiesen – der Eckplatz. Diese vier von insgesamt 36 im Ballon verfügbaren Plätze sind die begehrtesten, denn sie bieten die beste Perspektive auf Kappadokiens bizarre Märchenlandschaft.

Die Region Kappadokien, die für ihre einzigartige Vulkanlandschaft bekannt ist, gehört seit 1985 zum Weltkulturerbe von Unseco. Die aus dem Lavagestein skurril geformten Hüte, Pilze oder Phalli bieten sich dem Auge nicht nur als spektakuläre Kunstobjekte, sondern auch als Zipfelhäuser zum permanenten Wohnen oder für Touristen zum Verweilen und Nächtigen an.

Nach 90 Minuten Reise im Schwebezustand haben wir eine sanfte Landung hingelegt. Übrigens: es ging weitaus höher hinauf als mir versprochen wurde. Die Flughöhe, die wir erreicht haben, lag bei 1506 Metern.

Autor:

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30+ und stilbewusst by nature weiß er hochwertige Mode, grandioses Essen, feudale Hotelzimmer und eindrucksvolle Kunst genauso zu schätzen wie casual style, Kalte Küche mit Durchzug, Street Art und gepflegte Jugendherberge. Lebemann mit Lebenshunger. Motto: Wer sich festlegt, ist selbst schuld.