Alle Jahre wieder gab es in der Vorweihnachtszeit Ärger. Und schuld daran waren die Vanillekipferl. Meine Mutter buk einen ganzen Nachmittag die kleinen Halbmonde und schichtete die noch warmen Kekse zwischen mehrere Lagen Pergamentpapier in eine große Lebkuchen-Blechkiste. Diese wurde dann zum Lagern oben auf den Schrank gestellt. Nichts schmeckt besser wie Verbotenes, nur erwischen durfte man sich nicht lassen. Der Trick beim Stibitzen war, die oberste Lage immer bedeckt zu halten und vorsichtig von unten die begehrten Plätzchen herauszuziehen. Damit sah es auf den ersten Blick so aus als wäre die Kiste noch randvoll. Das Donnerwetter folgte irgendwann unweigerlich, aber wir Geschwister hielten dicht und die Mundräuber wurden nie ermittelt.
Manche Dinge ändern sich nicht. Heute backe ich die Kipferl und stelle mich schon darauf ein, spätestens einen Tag vor Weihnachten wieder den Ofen anzuwerfen und für Nachschub zu sorgen. Denn ein Weihnachten ohne die zuckrigen Hörnchen – das geht gar nicht.
Vanillekipferl
Zutaten für ca. 50 Kipferl:
250 g zimmerwarme Süßrahmbutter
280 g Mehl, Type 405
120 g gemahlene Nüsse (Haselnüsse, Mandeln, Walnüsse, wahlweise oder gemischt)
Zum Wenden: 50 g Puderzucker, 2 Päckchen Vanillinzucker, 100 g Zucker
Zubereitung Teig:
Butter schaumig rühren, dann Mehl und Mandeln zugeben. Teig so leicht wie möglich zusammenarbeiten, zu Rollen formen und ca. 2 cm lange Stücke abschneiden. Hörnchen formen und diese auf ein mit Backpapier ausgelegtes oder gefettetes Blech setzen. Im vorgeheizten Backofen (E-Herd 175°C, Umluft 150°C) ca. 25-30 Minuten goldbraun backen. Nach dem Backen kurz stehen lassen, vorsichtig vom Blech lösen und im Zuckergemisch wenden. Gleich in Blechdosen füllen und verschließen.
Autorin:
Heike
Immer auf der Suche nach guten Geschichten und spannenden Aussichten. Gerne reisen und noch lieber genießen. Die schönen Dinge und glücklichen Momente des Lebens im Auge behalten und dabei nicht den Blick fürs Wesentliche verlieren. Motto: Lebe lieber unperfekt.