Hipster – da denke ich immer an Männer Ende zwanzig, mit Vollbart und Sonnenbrille. Ray Ban Wayfarer, is klar. Bei Mädels ist es einfacher, die sind jünger, tragen alle einen undonsten Undone-Dutt mitten auf dem Kopf und Highwaist Jeans. Echt jetzt? Ich erinnere mich noch daran, dass es eine Zeit gab, wo Jeans immer tiefer saßen und Handys immer kleiner wurden. Jetzt werden die Hosen wieder höher und wir halten etwas an unser Ohr, das mich nur noch entfernt an ein Handy erinnert. Ich schweife ab. Amsterdam! Amsterdam ist HIP. Es tut mir leid, aber ich muss dieses abgedroschene Wort wirklich verwenden. HIP. Auf eine sehr unaufdringliche, sehr freundliche, sehr natürliche Art und Weise. Selbst der Millionste Tourist, der durch offenen Fenster in Wohnung im Erdgeschoss spickt, bringt Amsterdamer nicht aus der Ruhe. Im Gegenteil, vermutlich machen sie das Fenster auch noch auf. Been there, done that!
Um die Geschichte, um die es geht, mal einzuleiten: wir (8 Mädels on tour) waren in Amsterdam. Wir wollten feiern. Richtig. Was kostet die Welt? Ach, lass stecken, die Welt ist nicht genug. Kneipen, Tanzen, Männer, Fliegen, Laufen, Bahn Fahren, Boot Fahren, Fähre fahren, Coffee Shops, wir wollten alles.
Was haben wir gemacht? Wir waren im Museum! Jaaa, wirklich! Im Biermuseum von Heineken. Die Amsterdamer haben auch dafür ein hippes Wort: The Heineken Experience! Und an experience it was indeed. In welchem Museum darf man Karaoke singen, während man dabei Fahrrad fährt? Wo bringt einem ein virtueller Avatar das Biereinschenken bei? Wo zeigt einem eine gutaussehende junge Blondine wie man schlechtes von gutem Bier unterscheidet? Bei Heineken haben wir all das gesehen, getan, erlebt und mehr. Absoluter Höhepunkt war die Dachterrasse, die einem einen Blick auf Amsterdam von ganz oben erlaubt. Mit einem leckeren Bier und sehr lustigen und gutgelaunten Musikern haben wir es uns gut gehen lassen und uns die Seele aus dem Leib getanzt.
Und ja, wir haben eine Grachtenfahrt gemacht. Eine olle Kamelle, ich weiß, aber so eine schöne. Amsterdam ist durchzogen von Wasser und alle, wirklich alle, ganz gleich welchen Alters, scheinen sich darauf zu befinden, wenn sich die Sonne zeigt. Tretboot, Motorboot, Schlepper. Ganz egal, Hauptsache Wasser und draußen. Man sitzt in den Schaluppen, grillt und trinkt Bier oder Wein aus Plastikgläsern. Laissez-Faire wird den Franzosen zugeschrieben, aber ich behaupte die Amsterdamer haben es erfunden.
Was darf nicht fehlen? Klar, gut essen. Haben wir! Sehr gut sogar. Im Pllek. Und das coolste: Wir mussten dafür Fähre fahren. Hinter dem Zentralbahnhof von Amsterdam geht sie, die NDSM, und bringt die Leute in 20 Minuten auf die andere Seite des Flusses. Hier sind es noch 5 Minuten Fußlauf und dann ist man da. Direkt am Strand ist eine riesige Terrasse. Feuerstellen sind aufgestellt und werden angemacht, sobald es dunkel oder kalt wird. Drinnen, in den ausrangierten Schiffscontainer (hip, sehr hip) kann man sitzen. Schön und bequem, das Essen ist unglaublich gut. Die Pommes ein Traum. Die Bedienungen sind sehr jung, sehr hübsch und klar, wie sollte es anders sein: sehr hip!
Ich könnte hier noch ewig erzählen, von dem Kuchenladen der aussah wie beim Hutmacher von Alice im Wunderland und der Katze, die im Schaufenster eines Ladens schlief, von dem unglaublich guten Frühstückscafe an der Ecke, und der unglaublich unfähigen, aber hippen Bedienung, von I AMsterdam (wir sind tatsächlich alle Amsterdam), dem coolsten Slogan der Stadtmarketing-Geschichte (gleich nach Karlsruhe „Viel vor, viel dahinter“), von dem coolsten Brownie der Welt, den ich dort gegessen habe. ES WAR EIN GANZ NORMALER BROWNIE! Und immer diese Menschen, die so freundlich und nett sind und ständig lächeln. Bleibt nur die Frage: Are YouAmsterdam?
Ach ja, ich habe übrigens Tulpen gekauft. Als Souvenir. Der Klassiker. Aber ganz hippe schwarze.
Mit Energie, Wortwitz und viel Emotionen geht sie durch’s Leben. Vom Himmel hoch jauchzend zu Tode betrübt. Und dazwischen? Joggt sie von ihrer Arbeit als Marketing Communications Specialist zum Filme gucken auf die Couch oder feiert auf ausgedehnten Familienfesten und coolen Mädelsabenden. Motto: Lieber Moscow Mules in der Hand als Wasser im Glas!